Verstopfung

Im Dickdarm werden Wasser und Mineralsalze aus der Masse der verdauten Nahrung (auch Speisebrei genannt) resorbiert. Dieser Prozess macht den Darminhalt härter und bildet den Stuhl.

Falls sich der Durchgang des Speisebreis verlängert, wird bei seiner Verarbeitung übermässig viel Wasser vom Darm resorbiert und der sich bildende Stuhl wird härter und ist somit schwieriger auszuscheiden.

Da die Muskelbewegungen, welche die Darmtätigkeit regeln, vom vegetativen Nervensystem kontrolliert werden (d.h. vom Nervensystem nicht willkürlich gesteuert), können auch psychologische, emotionale oder umweltbedingte Veränderungen Einfluss auf Verdauung und Stuhlentleerung haben.

Jeder Mensch hat seine persönlichen Gewohnheiten, aber es wird angenommen, dass eine Person unter Verstopfung leidet, wenn sie über mehrere Wochen weniger als 3 mal pro Woche auf die Toilette geht.

Man unterscheidet zwei Arten von Verstopfung:

  • akute Verstopfung: wenn die Beschwerden gelegentlich auftreten;
  • chronische Verstopfung: wenn die Beschwerden regelmässig und anhaltend sind.

Symptome

Die Symptome der Verstopfung können folgende sein:

  • Verminderung der Stuhlfrequenz oder des Stuhlvolumens;
  • härtere Beschaffenheit der Stühle;
  • Schwierigkeit und Mühe beim Stuhlgang (auch mit Schmerzen);
  • Gefühl des nicht komplett “entleert seins” nach dem Gang zur Toilette;
  • Stuhlschmieren.

Risikofaktoren

Zu den Hauptrisikofaktoren für Verstopfung gehören:

  • Ernährungsumstellung: z. B. Einführung von Beikost beim Säugling, verminderte Zufuhr von Ballaststoffen (Gemüse, Früchte) oder Flüssigkeit, neue Diät oder Reise;
  • Bewegungsmangel: wenig körperliche Aktivität erhöht das Risiko einer Verstopfung;
  • Einnahme von Arzneimitteln und Einnahme von mehreren Arzneimitteln (Polymedikation);
  • Schwangerschaft: hormonell bedingte Veränderungen, welche während einer Schwangerschaft auftreten, können Verstopfung verursachen;
  • Geschlecht: Frauen leiden häufiger an Verstopfung als Männer;
  • Psychologische Aspekte: Eile, Sorgen, Depression, Stress oder Angst können das Verdauungsverhalten negativ beeinflussen und Verstopfung verursachen.

Ursachen

Zu den Hauptursachen für Verstopfung gehören:

  • ungeeignete Ernährung: eine Diät mit wenig Ballaststoffen kann dazu beitragen, dass der Stuhl härter wird und schwieriger auszuscheiden ist;
    auch wenig Trinken kann Verstopfung fördern;
  • Einnahme von Arzneimitteln, welche die Darmtätigkeit beeinflussen (wie Opiate, Antidepressiva, Beta-Blocker, Diuretika, Präparate auf Basis von Eisen oder Kalzium, usw.);
  • Darmträgheit oder Reizdarmsyndrom;
  • Erkrankungen des Darms, des Rektums oder des Analkanals;
  • Neurologische Erkrankungen (z.B. multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit, Rückenmarkserkrankungen usw.);
  • Stoffwechsel- oder Drüsenerkrankungen (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Nephropathien usw.).

Empfehlungen

Bei Verstopfung ist es sinnvoll, den Lebensstil zu ändern:

  • eine ballastreiche Diät befolgen (Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse);
  • mehr Wasser trinken;
  • mehr körperliche Bewegung;
  • Zurückhalten des Stuhldrangs vermeiden, beispielsweise beim Spielen oder unterwegs (auf längere Sicht kann sich dies negativ auf den Toilettengang auswirken).

Ausserdem gibt es verschiedene Arten von Arzneimitteln zur symptomatischen Behandlung der Verstopfung.

Achtung: Der Missbrauch von einigen Arten von Abführmitteln kann zu Reizungen des Darms führen; manche Produkte können ausserdem Abhängigkeit verursachen und die natürliche Motilität des Darms vermindern.
Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um diesbezüglich zusätzliche Informationen zu erhalten.

Stuhlformen

Typ

Stuhlkonsistenz

Beschreibung

1

Einzelne feste Kügelchen, wie Nüsse (schwer auszuscheiden)

2

Wurstartig, klumpig

3

Wurstartig mit rissiger Oberfläche

4

Wurstartig mit glatter Oberfläche

5

Einzelne weiche, glattrandige Klümpchen (leicht auszuscheiden)

6

Einzelne weiche Klümpchen mit unregelmässigem Rand

7

Flüssig, ohne feste Bestandteile