Verstopfung

Verstopfung bei Kindern ist ein häufiges Problem und kann viele Ursachen haben. Hier sind die wichtigsten Gründe und Auslöser.

Ab wann spricht man von einer Verstopfung bei Kindern (Rom-IV-Kriterien)?

Unter 4 Jahren (Nicht-Toiletten trainiert)

Mindestens 2 der folgenden Kriterien müssen über mindestens 1 Monat bestehen, ohne dass eine organische Ursache vorliegt:

  • ≤ 2 Stuhlentleerungen pro Woche
  • Vorgeschichte von übermäßigem Zurückhalten des Stuhls
  • Schmerz beim Stuhlgang
  • Große Stuhlmengen
  • Stuhlschmieren (Stuhl in der Windel oder Unterwäsche)
  • Große Stuhlmassen, die die Toilette verstopfen können

Über 4 Jahre (Toiletten trainiert)

Mindestens 2 der folgenden Kriterien müssen über mindestens 1 Monat bestehen, ohne dass eine organische Ursache vorliegt:

  • ≤ 2 Stuhlentleerungen pro Woche
  • Episoden von Einkoten (mindestens 1x pro Woche)
  • Vorgeschichte von übermäßigem Zurückhalten des Stuhls
  • Schmerz beim Stuhlgang
  • Große Stuhlmengen
  • Große Stuhlmassen, die die Toilette verstopfen können

Wichtig zu wissen

  • Die Diagnose basiert auf der Beobachtung und Anamnese, nicht zwingend auf bildgebenden Verfahren.
  • Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um chronische Beschwerden und psychische Belastungen zu vermeiden.
  • Die Kriterien helfen auch, eine funktionelle Verstopfung von anderen Erkrankungen wie Morbus Hirschsprung oder Zöliakie abzugrenzen.

Häufige Ursachen von Verstopfung bei Kindern

  • 🍽️ Ernährung
    • Zu wenig Ballaststoffe (z. B. wenig Obst, Gemüse, Vollkornprodukte)
    • Unzureichende Flüssigkeitszufuhr
    • Umstellung der Ernährung (z. B. Einführung von Beikost)
  • 🚫 Zurückhalten des Stuhls
    • Kinder vermeiden manchmal den Toilettengang (z. B. aus Angst, Scham oder weil sie gerade spielen)
    • Dies kann zu einer Gewöhnung führen, den Stuhlgang zu unterdrücken
  • 🛌 Bewegungsmangel
    • Wenig körperliche Aktivität kann die Darmtätigkeit verlangsamen
  • 💊 Medikamente
    • Einige Arzneimittel (z. B. Eisenpräparate, Antidepressiva, Opiate) können die Darmbewegung hemmen
  • 🧠 Psychologische Faktoren
    • Stress, Angst, Veränderungen im Alltag (z. B. Schulbeginn, Umzug)
    • Emotionale Belastungen können die Verdauung beeinflussen
  • 🦠 Körperliche Ursachen
    • Selten: Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, neurologische Störungen oder Stoffwechselerkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion)

Was hilft?

  • Ballaststoffreiche Ernährung (z. B. Vollkorn, Obst, Gemüse)
  • Viel trinken (vor allem Wasser)
  • Regelmäßige Bewegung
  • Toilettengewohnheiten fördern (z. B. fixer Toilettengang nach den Mahlzeiten, altersgerechte Sitzposition, ruhige Umgebung) mit Toilettentraining und Belohnungssystem mit PLOP
  • Bei Bedarf: ärztlich empfohlene, kindergerechte Abführmittel

Stuhlformen

Typ

Stuhlkonsistenz

Beschreibung

1

Einzelne feste Kügelchen, wie Nüsse (schwer auszuscheiden)

2

Wurstartig, klumpig

3

Wurstartig mit rissiger Oberfläche

4

Wurstartig mit glatter Oberfläche

5

Einzelne weiche, glattrandige Klümpchen (leicht auszuscheiden)

6

Einzelne weiche Klümpchen mit unregelmässigem Rand

7

Flüssig, ohne feste Bestandteile